TLR (Orientierung / Uhrzeit)

TLR Reflex

Was ist der TLR-Reflex?

TLR = Tonischer Labyrinth-Reflex

Ist ein frühkindlicher Reflex, auch Primitivreflex genannt, sichert in den ersten Lebensmonaten das Überleben des Säuglings. Er fördert die Entwicklung des Ungeborenen und des Säuglings. Diese Reflexe werden im Hirnstamm umgeschaltet und sind uns deshalb nicht bewusst.


Diese frühkindlichen Reflexe müssen gehemmt werden, sonst funken sie ein Leben lang(!) unbewusst dazwischen, machen uns das Leben schwer, eigenes Potential kann nicht erreicht werden, denn diese Reflexe verwachsen sich nicht. Können sogar in bestimmten Situationen wieder aktiv werden.


Tonisch = Zustand der Muskelspannung (schlaff oder gespannt)

Labyrinth = Innenohr mit dem Gleichgewichtsorgan


1.) TLR vorwärts Beginn Mutterleib Hemmung: 4. Lebensmonat

2.) TLR rückwärts Beginn Erst bei Geburt Hemmung: vollständig erst mit 3 bis 3,5J.



Normaler Ablauf einer TLR Reaktion


1.) TLR vorwärts

Wird der Kopf nach vorne gebeugt, gerät der ganze Körper reflexartig in eine schlaffe Beugehaltung.

2.) TLR rückwärts

Wird der Kopf nach hinten geführt, gerät der ganze Körper reflexartig in eine straffe Streckung

Was bewirkt der TLR - Reflex?

  • Erlangen der Kopfkontrolle
  • Gleichgewicht
  • Haltung und Koordination
  • Aufbau von Muskulatur und Nervenbahnen 


Entwicklung der Kopfkontrolle:

⇨Bauchlage

⇨Rückenlage

⇨Umdrehen

⇨Kriechen

⇨Sitzen

⇨Krabbeln

⇨Laufen


Was verbindet den TLR - Reflex mit einem Astronauten im Weltall?

Es kann passieren, dass Astronauten im Weltall plötzlich von rechts nach links schreiben, Buchstaben und Zahlen verdrehen oder sie schreiben in Spiegelschrift = demonstriert die große Bedeutung zwischen Schwerkraft und Balance für alle menschlichen Funktionsebenen.


Was für Auswirkungen sehen wir, wenn der TLR nicht integriert ist?

Gemeinsame Symptome TLR vor- und rückwärts

1.) Muskeltonus verändert  Abneigung gegen Sport

2.) Gleichgewichts- und Haltungsprobleme Schwindel, Reiseübelkeit, Weltraumlegasthenie

3.) Mangelnde Kopfkontrolle keinen festen räumlichen Bezugspunkt Einschätzung Probleme bei Entfernung, Tiefe, Höhe und Geschwindigkeit)

4.) Probleme bei der visuellen Wahrnehmung 

  • sprunghaftes Lesen 
  • schlechte Nahsicht, 
  • mangelnde Grund-Figur-Wahrnehmung
  • beim Durchsehen auf einer Gittertreppe Angst 
  • mangelnde räumliche Wahrnehmung
  • Raum Lage Probleme, räumliche Beziehung zu sich selbst
  • Augen spielen manchmal Streiche sie können sich nicht immer auf das verlassen, was sie sehen. 
  • Tiefenwahrnehmung ist unter Umständen beeinträchtigt
  • Probleme die Augen von weit auf nah umzustellen. Folge: ein „blinder Fleck“ 

(Man sieht, findet Gegenstände nicht, obwohl sie dort liegen)


5.) Hörverarbeitung Probleme 

  • mangelndes Richtungshören 
  • Schwächen im Erkennen und Einhalten von Abfolgen
  • Schwierigkeit Geräusche zu lokalisieren 
  • leichter Orientierungsverlust


Symptome bei stark fortbestehendem TLR vorwärts

1.) Muskuläre Hypotonie

  • Schlechte, schlappe, träge Haltung, krummer Rücken, Abneigung gegen Sport
  • Hochhalten der Arme ist sehr anstrengend
  • Längeres Stehen ermüdet 
  • Sitzend gerät der Oberkörper in eine Beugehaltung
  • sobald der Kopf nach unten schaut, gerät der Körper in eine extreme Beugehaltung (Kopf/ Nacken/ Arme/ Beine).


Folgen:

  • das Kind sitzt sehr krumm
  •  muss den Kopf abstützen, da sich dieser immer weiter vorbeugt

Um dem entgegenzuwirken ist ein Buchständer hilfreich


2.) Gleichgewichtsprobleme

  • Schwach entwickelter Gleichgewichtssinn
  • Neigung nach vorne zu fallen: Höhenangst, Fallangst
  • Wenn sie den Kopf nach vorne bewegen, beugen sich die Knie
  • Versuchen den Boden mit den Füßen zu „ergreifen“
  • Bemerken Veränderungen des Bodens sehr genau
  • Stehen oft mit nach vorn gebeugtem Kopf


3.) Schwach ausgebildetes Zeitgefühl.

  • Vergessen immer wieder die Zeit
  • kommen zu spät
  • können die Uhr nicht gut erkennen


4.) Rechts-Linksprobleme / Zahlen und Buchstabendreher


Symptome bei stark fortbestehendem TLR rückwärts

1.) Muskuläre Hypertonie

  • Neigung zum Zehenspitzengang (über 3.LJ hinaus)
  • Steife ruckartige Bewegungen, da die Strecker größeren Einfluss als Beuger ausüben. Gut zu sehen, wenn das Kind rennt.
  • Versucht beim Sitzen den Auswirkungen entgegenzuwirken


2.) Gleichgewichtsprobleme

  • Schlechte Balance und Koordination
  • Reiseübelkeit


3.) Motorische Entwicklung

  • Kann nicht normal Krabbeln und Kriechen lernen
  • läuft dauerhaft unsicher (STNR bleibt eingeschlossen)
  • Probleme beim Erlernen des Brustschwimmens
  • Probleme beim Erlernen des Fahrradfahrens


Das Krabbeln dient als Training und unterstützt den Prozess der Reflexhemmung.


4.) Organisationsfähigkeit 

  • schwach ausgebildet






















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